Tag 9 – Halbzeit

Liebe Freunde, liebe Familien!

Wir werden kommende Nacht die Hälfte der Strecke hinter uns haben  und ausserdem sind wir heute seit 7 Wochen zu viert. Also ist es Zeit zu feiern.

Auch das heutige Etmal kann sich wieder sehen lassen: 171sm, davon16 Std. Fock allein.

Der Wind hat gestern Abend zugenommen und während der Nacht hat es auch ein paar Mal geregnet. Als wir kurz nach Beginn meiner Wache mit einer Spitzengeschwindigkeit von 18,6 Knoten eine Welle hinab sausten und die Rümpfe in die nächste Welle einsteckten, sodass uns das Wasser durch die obere Mittelluke bis in den Wohnraum kam, musste das Großsegel weg gepackt werden. Wir begnügen uns seither mit 6 bis 7 Knoten Fahrt auf Raumschot Kurs und vor dem Wind mit Welle entsprechend von achtern.

Wind Nachts bis 7 Beaufort. Das ist eine Windgeschwindigkeit von 28-33 kn/ 50-61 km/h, bezeichnet als „steifer Wind“. See türmt sich, „grobe See“. Der beim Brechen der Wellen entstehende Schaum beginnt sich in Streifen in die Windrichtung zu legen.

Ich schätze es sind im Schnitt 3 Meter hohe Wellen. Mussten daher (Rücksicht auf die Ruderanlage etc.) auf 260 bis 270° abfallen, sind also nicht so ganz auf Kurs.

Seit dem Morgen ist es mit 20 bis 25 Knoten Wind wieder etwas ruhiger geworden, aber böig.

Die Sonne scheint wieder, weit und breit kein Wölkchen at noontime und die Batterien sind voll, weil das Groß weder die Wind- noch Solaranlage verschattet.  Also mal heiße Dusche für alle, was für Fritz eher eine Zwangsmaßnahme bedeutet. Heute Abend schauen wir gemeinsam einen Film und ich hoffe, dass die kommende Nacht etwas weniger Wind bläst.

Fritz hat heute sehr gut Schreibschrift geübt, gelesen und auch gerechnet, das wollte ich bei dem Seegang nicht unerwähnt lassen. Man muss sich fest halten, paar Sachen rutschen durch die Gegend, aber wir werden uns unseren Festschmaus dadurch nicht nehmen lassen. Marius hat den Schokopudding bereits gekocht und ich schwinge mich jetzt in die Küche zu Spaghetti con Camerones. Salat haben wir sogar auch noch etwas.

Uns geht’s gut. Herzliche Grüße,
Eure Carola

12 Uhr Mittags: gesegelte Meilen 1436; miles to go ca. 1534.

31.05.2019 Position um 18 Uhr: 11°43′ S  und 111°33′ W SOG 6 kts COG 270°

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Gastbeitrag von Marius – 30.Mai

Hallo alle miteinander,

jetzt auch mal ein paar Worte vom Neuzugang an Bord. Klären wir doch erstmal die wichtigen Fragen; wer ich bin, was ich hier eigentlich mache und wie ich auf der Beluga gelandet bin.

Mein Name ist Marius Hönscheid, ich bin der Mittlere von drei Brüdern und komme aus einem kleinen Kaff hinter Köln, irgendwo im Busch, dessen Bevölkerung mehr Kühe als Einwohner zählt. Von meinen 28 Jahren auf diesem Planeten habe ich ungefähr 18 dort verbracht, ein richtiges Dorfkind also. Mit 16 zog es mich erstmals für ein Jahr aus dem Haus, ein Austausch nach Chicago. Nach dem Abi dann ein Jahr Friedensdienst auf den Philippinen und nach dem Umweltingenieursstudium in Bingen am Rhein knapp 2 Jahre Projektmanagement in Afrika, Togo um genau zu sein. Zuletzt war ich 6 Monate in Panama unterwegs, hatte genug von Büros, einem 8 Stunden Tag und dem geregelten normalen Leben.

Lebensphilosophisch lebe ich unter der Annahme, dass ich nur dieses eine Leben habe. Meine begrenzte Zeit möchte ich also so viel es geht mit Dingen füllen die mir Freude bereiten. Legt man erst mal die finanzielle Existenzangst ab, und macht sich auch sonst nur halb so viel Sorgen wie eigentlich für nötig empfunden, klappt das auch ganz gut. Andere Kulturen haben mich gelehrt, dass unsere westlich propagierte Sicht der Dinge eine eher verzerrte Wahrheit darstellt, mit fraglichen Werten, Moralvorstellungen und Zielen.

Die letzten 6 Monate in Panama habe ich daher mit wirklich relevanten Dingen verbracht, Angeln, Speerfischen, Segeln, am Strand liegen mit einem kühlen Bier in der Hand, auf der Suche nach Langusten durch wunderschöne Riffe tauchen und den Fang gemeinsam mit Freunden zubereiten, Lagerfeuer an Stränden machen und einfach mal einen Gang runter schalten.

Als sich die Regenzeit ankündigte und auch die Zahlen auf meinem Konto immer kleiner wurden beschloss ich, dass es an der Zeit war einen neuen Kurs einzuschlagen, weg aus Panama um zum Beispiel in Neuseeland arbeiten zu gehen.

Als leidenschaftlicher Handwerker arbeitete ich gelegentlich in der Marina an Booten und schweißte auch mal eine Metallverkleidung für irgendeinen Daniel von irgend so nem deutschen Katamaran der vor uns geankert hatte, Beluga glaube ich. Auch um die Bekanntschaft mit dem kleinen Fritz kam man nicht drum herum, der durch seine Dingyfahrten „Kind alleine unterwegs“ bald in der ganzen Bucht bekannt war. Mit Carola war er dann auch mal bei mir an Bord und bekam einen Angelköder meines Vertrauens und ein Stück Snapper, den ich am Vortag geschossen hatte. So kamen die Belugas also in mein Leben.

Daniel suchte – wie viele Boote zu dieser Zeit – Leinenhändler, die für die Kanaldurchfahrt nötig waren, und ich hatte eigentlich überhaupt keine Lust, da ich mit der Suche nach Booten für meine Pazifiküberquerung beschäftigt war.  Mit zwei weiteren Freunden aus unserer Bucht half ich dann doch der Beluga bei ihrer Kanaldurchfahrt und es war ein sehr positives Ereignis. Carola und Daniel boten mir an, mit ihnen zu segeln. Von den drei Booten, die mich über den Pazifik mitnehmen wollten, entschied ich mich aus dem Bauch heraus gleich einen Tag später für die Beluga. Drei Tage später ging ich an Bord vor Panama City und dann ging es nach 2 Nächten auch gleich schon los Richtung Galapagos.

Mittlerweile sind fast 7 Wochen vergangen und wir haben viel zusammen erlebt. Längst ist die Beluga mein zu Hause geworden und da Daniel, Carola und Fritz mich wie ein Familienmitglied aufgenommen haben, war das auch nicht schwer. Wir sind ein Team, Fritz weiß dass er mich nach der Nachtwache vor dem ersten Liter Kaffee nicht ansprechen muss, und ich habe gelernt, dass Daniel seinen Kaffee mit Zucker trinkt, es sei denn es gibt etwas Süßes dazu, dann wird er ungesüßt getrunken. Ihr werdet euch jetzt fragen, wie das gehen soll, zu viert die ganze Zeit auf engem Raum zusammen zu leben, aber durch Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Kompromissbereitschaft und offene Kommunikation, schaffen wir es respektvoll miteinander zu leben, sodass es alles Spaß macht. Ich freue mich sehr auf die noch kommende Zeit und bin gespannt, wohin der Wind uns noch trägt. Ihr hört bestimmt noch öfters von mir.

Viele Grüße

Euer Marius

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8. Tag auf See

Wunderschönes Segelwetter. Wind hat mehr auf Ost gedreht. Wir egeln Raumschotkurs und haben wieder ein Etmal von 179sm. Allerdings war da 1 Stunde mit reduzierter Fahrt wegen des Mastmanövers dabei.

Die Routineuntersuchung der Ruderanlage hat ergeben, dass mal wieder eine Schweißnaht gerissen ist. Wieder in der Art, wie wir es bereits zweimal hatten. Kein Grund umzukehren. Die Männer haben gleich besprochen, wie die Konstruktion in der nächsten Ankerbucht geändert und ordentlich geschweisst werden soll. Jetzt ist die Stelle (wie auf dem Weg von Grenada nach Panama)  mit einem Spanngurt fixiert.

Liebe Nonna, keine Angst, wir treffen bei allen Manövern immer die nötigen Vorsichtsmaßnahmen mit Sicherheitsweste und lifebelt eingepiekt.

Kurs und Segelstellung bewirken, dass die Solaranlage leider so gut wie immer zur Hälfte verschattet ist. Daher muss leider die Krawallmaus täglich 2 Stunden laufen.

Die unplanmäßig schlechte Energieausbeute ist eines der wenigen Dinge, die uns echt nerven. Von den Superwinds wird wegen des Großsegels  auch eher nur einer richtig angeströmt.

Es ist total geil, wie super unsere Beluga segelt. Was ein Tempo und welch ein Komfort. Es macht uns echt Spass. Wenn das so weiter geht, werden wir morgen zwischen 16 und 18 Uhr die Hälfte dieser langen Strecke hinter uns haben. Wir finden das ausnahmslos eher schade – –  aber es ist bestimmt nicht Halbzeit, denn die Flauteregion südlich der Passat-Zone steht uns noch bevor.

Gesegelte Meilen 1265; miles to go ca. 1680.

20.05.2019 Position um 15 Uhr: 11°30′ S  und 108°23′ W SOG 7 kts COG 250°

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29. Mai – 7. Tag auf See

Mittwoch Abend um 18 Uhr sind wir gestartet und nun ist schon 1 Woche vergangen, ohne dass wir auch nur ein einziges Schiff gesehen hätten. Wir befinden uns tatsächlich abseits der üblichen Schifffahrtswege.

Zum Beginn der letzten Nacht gab es erst mal Frikadellsche mit roh gerösteten Kartoffeln und grünen Bohnen zur Stärkung.

Wir haben dann gegen unsere Gewohnheit angeluft auf 225° und sind am Wind in die bewölkte Nacht gesegelt. Der Wind frischt mit der Dämmerung üblicherweise auf. Es war eine flotte Fahrt auf nicht zu hoher Dünung. Nacht war gut, alles ok.

Wir haben die Uhr umgestellt und ein Etmal von 180 sm eingefahren.

Vom üblichen Tagesgeschäft abweichend gibt es eigentlich nur zu berichten, dass Daniel in den Mast klettern musste.

Daniel und Fritz hatten vor 2 Tagen am Morgen einen hellen Knall gehört, dessen Ursache aber nicht gefunden werden konnte. Gestern hat nun Fritz auf dem Vorschiff eine Unterlegscheibe, und wenig später Daniel eine Schraube gefunden. Daniel schaute sich zufällig eine Filmfrequenz an, welche ich kurz zuvor aufgenommen hatte und in der auch die Mastspitze deutlich zu sehen ist. Daniel war nun der Meinung,dass die Antenne schief hängen würde und kurz vor dem Absturz sei. Die Schraube könnte ja von dort stammen.

Also nichts wie rauf in den Mast. Großsegel weg und mit Wind und Welle genau von Achtern. Das Schaukeln liess sich aber leider nicht ganz abstellen.

Der Antenne fehlte nichts, aber es fehlt eine Mutter an der Befestigung der Backstaken. Auch nicht so schön; das wird aber erst am nächsten Ankerplatz korrigiert. Wir haben uns also getäuscht und dann hat Fritz auch noch eine Unterlegscheibe am Mastfuß gefunden. Auch die Ursache ist Daniel nun klar geworden. Befindet sich unten am Mast. Die Kontrolle im Masttop hat sich dennoch gelohnt.

Nun Daniel,  wie war das Gefühl da oben?

Wir haben Das Boot so ausgerichtet das die Wellen möglichst von Hinten Kommen damit es nicht so schaukelt. Oben am Mast hatte ich eine herliche Aussicht. Der Horizont schien unendlich weit weg zu sein. Aber ich musste mich doch mit aller Kraft mit Armen und Beinen am Mast Festhalten um nicht abgeschüttelt zu werden. Auf Offener See da oben zu sein, ist sicherlich nicht jedermanns Sache und wäre mir bei nur geringfügig höheren Wellen auch nicht möglich gewesen.

Gesegelte Meilen 1085; miles to go 1862. Vielleicht können wir in 3 Tagen Bergfest feiern.

29.05.2019 Position um 18 Uhr: 10°45′ S  und 105°48′ W SOG 7 kts COG 238°

Beluga

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28.Mai – 6. Tag auf See

Die Nacht war wieder gut. Der Wind hat etwas abgenommen und eine lang gestreckte Dünung von schräg vorne hebt das Schiff alle 6 Sekunden an. Es ist nicht mehr so kabbelig und wir waren auch nicht mehr so schnell unterwegs. Daher gibt es auch „nur“ ein Etmal von 153 sm zu verzeichnen. Daniel meint, die Wellen wären niedriger als 1 Meter, aber die Wellenhöhe lässt sich schwer einschätzen. Ich denke, dass es sich eher um 1 bis 2 Meter hohe Wellenberge handelt, die aber durch ihre Frequenz sehr angenehm sind.

Zwischen 9 und 10 Uhr haben wir das Reff entfernt und die Genua (das größere Vorsegel) gesetzt. Mit 12 Knoten scheinbarem Wind segelten wir danach am Wind wieder mit 7,7 Knoten über Grund und freuen uns über diese guten Segeleigenschaften. Macht halt wieder etwas mehr klatschpengpeng, aber nicht zu unangenehm.

Es ist ein guter Kompromiss für uns, Tags den etwas rumpeligeren Kurs in Kauf zu nehmen und dafür Nachts etwas abzufallen. Gegen 14 Uhr haben wir wegen 17 Knoten Wind dann wieder auf Arbeitsfock gewechselt.

An dieser Stelle möchte ich ganz offiziell Philip für den super Service danken, dass er unsere Berichte, die wir ihm über unser SSB Airmail Gerät senden, regelmäßig veröffentlicht. Beste Mercie!

Nachdem wir in den letzten Tagen viel Thunfisch gegessen haben, weil in den Tiefkühler nichts mehr hinein passt, können wir heute mal etwas anderes probieren. Pfannkuchen vielleicht? Mal sehn. Daniel ist schon ganz scharf darauf, alle aus der Kombüse raus zu schicken und sich hingebungsvoll den Crepes zu widmen mit ordentlich Musik auf den Ohren.

Ich habe den Jägern an Bord für heute und morgen kurzzeitiges Angelverbot erteilt. Eigentlich gemein, aber erst mal brauchen wir paar leere Einmachgläser, Platz im Kühler und ich finde es auch nicht so schön, wenn man Fische fängt um diese nur wieder ins Wasser zu lassen. Mit Loch im Maul. Aua.

Daniel und ich haben beim Innenausbau der Beluga immer wieder überlegt, wo denn für Fritz eine Werkbank installiert werden könnte. Dieses Problem konnte inzwischen glücklicherweise gelöst werden. Marius war in San Cristobal Holz einkaufen und kam u.a. mit einer großen Sperrholzplatte an Bord. Das ganze Achterdeck ist jetzt mehr oder weniger Werkbank zum drauf sitzen und ich freue mich jeden Tag, wenn Marius und Fritz dort am werkeln sind. Das tägliche „craften“ („gehn wir craften?“ wie die beiden es nennen) hat sich etabliert.

Ich habe Marius gebeten, auch mal einen Beitrag zu schreiben, der bei nächster Gelegenheit veröffentlicht wird. Lassen wir uns überraschen.

In Gegensatz zu anderen Booten, von denen wir regelmäßig hören, ist bei uns noch nichts kaputt gegangen. Was ein Glück. Wir hatten bestes Schönwettersegeln heute. So kann es gerne weiter gehen.

Gesegelte Meilen 945; miles to go 2015 – ein Drittel der Strecke wird bis zum Abend hinter uns liegen!

28.05.2019 Position um 18 Uhr: 09°05′ S  und 103°08′ W SOG 7 kts COG 235°

Beluga

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Positionsmeldung 5.Tag unterwegs..

Beluga

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5. Tag auf See

Es war wieder eine wunderschön sternklare Nacht. Bewölkung erst in der 2. Nachthälfte. Mondaufgang ist inzwischen erst gegen

1 Uhr Nachts und bald wird es auch mal ganz dunkel bleiben. Das Kielwasser der beiden Rümpfe sieht aus wie 2 Feuerschweife aus tausend Glühwürmchen, angeregt vom Phytoplankton. Da kann man schon ne Weile zuschauen und es gab ansonsten keine besonderen Vorkommnisse. Sind trotz Reff wieder schnell unterwegs gewesen. Etmal heute 174 Seemeilen.

Die Wachen habe ich von 20 Uhr bis 8 Uhr früh in 2-stündliche Schichten eingeteilt. Reihenfolge C M D. Fritz hat heute früh den Papa noch eine halbe Stunde schlafen lassen und ein bisschen Wache übernommen. Es ist schön und hoffentlich noch ausbaufähig, dass er sich inzwischen an vielen kleinen Alltagsgeschäften etwas beteiligt.

Er liest auch immer gleich früh sein Schulpensum vor. Kommt langsam vom Buchstabieren weg und wir kriegen auch mal einen flüssig gelesenen Satz zu Ohren. Es wird also immer besser. Ansonsten macht die Mama z.T. Mathe mit ihm.

Wenn Marius am späten Vormittag dann aufsteht, ist das Kerngeschäft der Bordschule meist erledigt.

Tagsüber gabs heute einen kleinen Putzeinsatz. Kühl- und Gefriertruhe tauschen, Küchenschubladen ausräumen, das Salz von den Fenstern putzen und paar Kleinigkeiten mehr. Daniel hat ein Leck in der Druckwasseranlage entdeckt und beseitigt (das Ausdehnungsgefäß stammt übrigens aus Nehren).

Allen geht es gut. Jeder konnte eigenen Tätigkeiten nachgehen oder einfach noch ein Nickerchen machen. Wieder kein anderes Boot in Sicht, jetzt schon den 5.Tag.

Der Empfang der Wetterdaten funktioniert gut. Am besten direkt nach Sonnenuntergang und wir haben heute zum 1.Mal das komplette Wetterfenster von Beluga bis Gambier für die kommenden 3 Tage herunter laden können.

Das wars für heute. Herzliche Grüße

27.05.2019 Position um 18 Uhr: 08°03′ S  und 100°57′ W SOG 7 kts COG 240° Gesegelte Meilen 792, miles to go 2168 (Luftlinie Gambier)

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4. Tag auf See

Wir hatten einen schönen Sonntag. Marius und Daniel haben lange geschlafen. Fritz und ich haben zur Feier des Tages einen Zitronenkuchen gebacken. Wir haben bisserl Probleme mit der Energieausbeute, also sparen wir, aber das ist ja normal.

Fritz kann inzwischen die kleinen Küchenmesser schärfen und hat dies heute auch mal wieder gemacht.

Dazu sein Spruch des Tages: “mit Zeit und Liebe gelingt alles”. Wo er das her hat? Keine Ahnung. Aber die Messer sind scharf.

Zum Kuchen gab es eine kleine feedback Runde und jeder hat mal erzählt, wie es so geht und was man sich für die kommende Woche wünscht. Das war Marius Idee. Machen wir jetzt immer Sonntags.

Unser Boobie hat uns Mittags verlassen und wir haben erstaunlich viele Vögel gesehen so weit hier draussen.

Die Segelei ist so unkomfortabel mit dem Kurs Richtung Gambier, dass es Daniel, der gerne mit Wind von hinten reisen wollte, merklich missfällt. Er motzt. Mit 230° zu hart am Wind ist nicht das, was er sich unter downwind über den Pazifik vorgestellt hat. Es scheppert und tut, Dreckswellen von mehreren Seiten und es tröpfelt hier und da Wasser ins Boot, weil so viele Wellen vorne über kommen. Bis ins obere Mittelfenster hat es gespritzt. Man muss die Kaffeetasse jetzt doch tatsächlich mal fest halten 😉 Wir werden uns das mit dem Ziel also noch mal überlegen. Die Marquesas anzulaufen wäre bequemer, ist aber halt auch das, was der Großteil der Segler macht. Die touristisch perfekt erschlossene Autobahn/ the beaten path.

Grundsätzlich ist die Stimmung gut, nur das Geschlage der Wellen nervt und das schnelle Tempo strengt an.

Wir haben für die Nacht ein Reff ins Groß gemacht, segeln aber trotzdem noch mit 7 bis 8 Knoten, und den Kurs auf etwas komfortablere 260° – fast West 😉 geändert.

Heutiges Etmal waren 184 sm. Allen geht es gut. Keine Seekrankheit – was ein Glück.

Herzliche Grüße von allen auf der Beluga, Carola

26.05.2019 Position um 18 Uhr: 07°11′ S  und 098°15′ W SOG 8 kts COG 260° Gesegelte Meilen 618, miles to go 2340 (Luftlinie Gambier)

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3. Tag auf See

Heute hatten wir wieder einen tollen Segeltag mit einem Etmal von sagenhaften 180 Meilen in die richtige Richtung.

An der Angel hatten wir einen fetten Thuna von 8 kilo plus eine Goldmakrele von einem Meter Länge.

Zum Abendessen gibt es also Seviche und mariniert gebratenen Thunfisch. Das wird ein Festmahl.Das Angeln müssen wir bis auf weiteres einstellen, denn die Gefriertruhe ist voller Fisch.

An den Segeln mussten wir heute nichts verändern. Wir sind in einem stabilen Passat angekommen. Das Boot segelt sich dank Autopilot selbst. Die ca. 2 Meter hohen Wellen kommen von der Seite und ab und an rutscht jetzt auch mal etwas vom Tisch. Tomatensalat auf die Kopfhörer, auweia. Aber nix kaputt.

Wir haben wieder viel gelesen und gewerkelt – je nach Gusto. Auch Fritz. Er macht außerdem Matheaufgaben im Heft 2.

Zum Mittagessen gabs Frikadellen mit Süsskartoffeln und Tomatensalat.

Carola hat zum Kaffeetrinken seit langem mal wieder die Geige ausgepackt und ein paar Fingerübungen gemacht. Fritz danach ein Gitarrensolo freestyle. Die Fingerfertigkeit ist noch ausbaufähig.

Unser Rotfußtölpel ist uns treu geblieben. Schlafen, Gefieder fetten, fressen, sch… Wenn man’s nicht täglich weg putzt, muss man mit der Bürste ran. Es scheint ein Jungtier zu sein und wir sind gespannt, wie lange er wohl bei uns bleiben wird.

Außerdem hätten wir fast eine Wasserschildkröte gerammt.

Daniel hat heute beim Fischmanöver (in den Wind und Schooten lose) die Ruder überprüft. Es gibt keine neuen Risse.

Die komischen Geräusche am Mast haben zum Glück aufgehört. Das wars für heute von uns.

Herzliche Grüße von den Belugas

25.05.2019 Position um 18 Uhr: 05°59′ S  und 095°24′ W SOG 7,5 kts COG 260° Gesegelte Meilen 434, miles to go 2531

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2.Tag auf See

Wir kommen gut voran. Unser 1. Etmal (von 12 Uhr Mittags 23.5. bis 12 Uhr Mittags 24.5.) ist Luftlinie 152 sm  (168 sm tatsächlich gesegelte Strecke). In der Spitze waren wir 10 Knoten schnell.

Die letzte Nacht brachte viele Wolken und ab und zu etwas Regen. Es war durch die schlagenden Wellen eine unruhige Nacht und da wir zügig unterwegs waren, schläft man halt nicht soo gut. Der Wind war launisch zwischen 3 und 15 Knoten mit größeren Richtungsänderungen im Zusammenhang mit Regengebieten auch mal kurz 20 Knoten. Wir hatten die ganze Nacht Großsegel und Genua (gr. Vorsegel) oben, was fast zu viel war und man musste gut Ausschau halten. Das haben wir in den Morgenstunden geändert und die kleinere und robustere Arbeitsfock gesetzt.

Der Tag war ein wunderschöner Segeltag mit ausreichend frischem Wind aus inzwischen Süd-Süd-Ost und lockerer Bewölkung. Wir haben uns viel ausgeruht und gelesen. Marius hat den Schaft seiner Harpune zum ersten Mal mit 2 Gummies auf Steifigkeit getestet und ein zusätzliches Holz angefertigt. Ansonsten gibt’s nicht viel zu berichten. Alles so weit normal, auch die tropfende Luke im Bad und die geringe Ausbeute der Solaranlage wegen der Abdeckung durch das Großsegel. Wir müssen also Wasser sparen, oder den Honda laufen lassen, aber dazu haben wir keine Lust. Zu laut und Sprit sparen ist angesagt.

Nachdem der 4. südliche Breitengrad überschritten ist, segeln wir nun mit halbem Wind direkt Kurs Richtung Pitcairn/Gambier Inseln. „Höhe ist Gold“ – abfallen können wir immer noch.

Ein Fisch hat mal wieder das Stahlvorfach durchgebissen und den Köder mitgenommen. Was das wohl wieder für einer war? Also gab es Frikadellen mit Gemüse, Salat und Pellkartoffeln portugiesische Art (Salzkruste).

Ein red footed boobie (Rotfußtölpel) sitzt wieder auf der Reling. Weit und breit kein Schiff zu sehen. Ich habe Nachts wieder versucht mit SAGO über das SSB zu funken. Hat aber diese Nacht leider nicht geklappt. Dafür aber der Nachrichtenaustausch mit einem anderen deutschen Kat mit Kindern an Bord. Sie sind 890 Meilen westlich von uns unterwegs.

Uns geht’s allen gut! Viele Grüße!

24.Mai Position um 18 Uhr: 04° 59‘ S und 092° 35‘ W Kurs über Grund 240°

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