29. Mai – 7. Tag auf See

Mittwoch Abend um 18 Uhr sind wir gestartet und nun ist schon 1 Woche vergangen, ohne dass wir auch nur ein einziges Schiff gesehen hätten. Wir befinden uns tatsächlich abseits der üblichen Schifffahrtswege.

Zum Beginn der letzten Nacht gab es erst mal Frikadellsche mit roh gerösteten Kartoffeln und grünen Bohnen zur Stärkung.

Wir haben dann gegen unsere Gewohnheit angeluft auf 225° und sind am Wind in die bewölkte Nacht gesegelt. Der Wind frischt mit der Dämmerung üblicherweise auf. Es war eine flotte Fahrt auf nicht zu hoher Dünung. Nacht war gut, alles ok.

Wir haben die Uhr umgestellt und ein Etmal von 180 sm eingefahren.

Vom üblichen Tagesgeschäft abweichend gibt es eigentlich nur zu berichten, dass Daniel in den Mast klettern musste.

Daniel und Fritz hatten vor 2 Tagen am Morgen einen hellen Knall gehört, dessen Ursache aber nicht gefunden werden konnte. Gestern hat nun Fritz auf dem Vorschiff eine Unterlegscheibe, und wenig später Daniel eine Schraube gefunden. Daniel schaute sich zufällig eine Filmfrequenz an, welche ich kurz zuvor aufgenommen hatte und in der auch die Mastspitze deutlich zu sehen ist. Daniel war nun der Meinung,dass die Antenne schief hängen würde und kurz vor dem Absturz sei. Die Schraube könnte ja von dort stammen.

Also nichts wie rauf in den Mast. Großsegel weg und mit Wind und Welle genau von Achtern. Das Schaukeln liess sich aber leider nicht ganz abstellen.

Der Antenne fehlte nichts, aber es fehlt eine Mutter an der Befestigung der Backstaken. Auch nicht so schön; das wird aber erst am nächsten Ankerplatz korrigiert. Wir haben uns also getäuscht und dann hat Fritz auch noch eine Unterlegscheibe am Mastfuß gefunden. Auch die Ursache ist Daniel nun klar geworden. Befindet sich unten am Mast. Die Kontrolle im Masttop hat sich dennoch gelohnt.

Nun Daniel,  wie war das Gefühl da oben?

Wir haben Das Boot so ausgerichtet das die Wellen möglichst von Hinten Kommen damit es nicht so schaukelt. Oben am Mast hatte ich eine herliche Aussicht. Der Horizont schien unendlich weit weg zu sein. Aber ich musste mich doch mit aller Kraft mit Armen und Beinen am Mast Festhalten um nicht abgeschüttelt zu werden. Auf Offener See da oben zu sein, ist sicherlich nicht jedermanns Sache und wäre mir bei nur geringfügig höheren Wellen auch nicht möglich gewesen.

Gesegelte Meilen 1085; miles to go 1862. Vielleicht können wir in 3 Tagen Bergfest feiern.

29.05.2019 Position um 18 Uhr: 10°45′ S  und 105°48′ W SOG 7 kts COG 238°

Beluga

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