28.Mai – 6. Tag auf See

Die Nacht war wieder gut. Der Wind hat etwas abgenommen und eine lang gestreckte Dünung von schräg vorne hebt das Schiff alle 6 Sekunden an. Es ist nicht mehr so kabbelig und wir waren auch nicht mehr so schnell unterwegs. Daher gibt es auch „nur“ ein Etmal von 153 sm zu verzeichnen. Daniel meint, die Wellen wären niedriger als 1 Meter, aber die Wellenhöhe lässt sich schwer einschätzen. Ich denke, dass es sich eher um 1 bis 2 Meter hohe Wellenberge handelt, die aber durch ihre Frequenz sehr angenehm sind.

Zwischen 9 und 10 Uhr haben wir das Reff entfernt und die Genua (das größere Vorsegel) gesetzt. Mit 12 Knoten scheinbarem Wind segelten wir danach am Wind wieder mit 7,7 Knoten über Grund und freuen uns über diese guten Segeleigenschaften. Macht halt wieder etwas mehr klatschpengpeng, aber nicht zu unangenehm.

Es ist ein guter Kompromiss für uns, Tags den etwas rumpeligeren Kurs in Kauf zu nehmen und dafür Nachts etwas abzufallen. Gegen 14 Uhr haben wir wegen 17 Knoten Wind dann wieder auf Arbeitsfock gewechselt.

An dieser Stelle möchte ich ganz offiziell Philip für den super Service danken, dass er unsere Berichte, die wir ihm über unser SSB Airmail Gerät senden, regelmäßig veröffentlicht. Beste Mercie!

Nachdem wir in den letzten Tagen viel Thunfisch gegessen haben, weil in den Tiefkühler nichts mehr hinein passt, können wir heute mal etwas anderes probieren. Pfannkuchen vielleicht? Mal sehn. Daniel ist schon ganz scharf darauf, alle aus der Kombüse raus zu schicken und sich hingebungsvoll den Crepes zu widmen mit ordentlich Musik auf den Ohren.

Ich habe den Jägern an Bord für heute und morgen kurzzeitiges Angelverbot erteilt. Eigentlich gemein, aber erst mal brauchen wir paar leere Einmachgläser, Platz im Kühler und ich finde es auch nicht so schön, wenn man Fische fängt um diese nur wieder ins Wasser zu lassen. Mit Loch im Maul. Aua.

Daniel und ich haben beim Innenausbau der Beluga immer wieder überlegt, wo denn für Fritz eine Werkbank installiert werden könnte. Dieses Problem konnte inzwischen glücklicherweise gelöst werden. Marius war in San Cristobal Holz einkaufen und kam u.a. mit einer großen Sperrholzplatte an Bord. Das ganze Achterdeck ist jetzt mehr oder weniger Werkbank zum drauf sitzen und ich freue mich jeden Tag, wenn Marius und Fritz dort am werkeln sind. Das tägliche „craften“ („gehn wir craften?“ wie die beiden es nennen) hat sich etabliert.

Ich habe Marius gebeten, auch mal einen Beitrag zu schreiben, der bei nächster Gelegenheit veröffentlicht wird. Lassen wir uns überraschen.

In Gegensatz zu anderen Booten, von denen wir regelmäßig hören, ist bei uns noch nichts kaputt gegangen. Was ein Glück. Wir hatten bestes Schönwettersegeln heute. So kann es gerne weiter gehen.

Gesegelte Meilen 945; miles to go 2015 – ein Drittel der Strecke wird bis zum Abend hinter uns liegen!

28.05.2019 Position um 18 Uhr: 09°05′ S  und 103°08′ W SOG 7 kts COG 235°

Beluga

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