6. Juni

  1. Tag auf See

Guten Morgen Philip und Jim! Liebe Freunde und Interessierte, liebe Familie!

Es ist wieder wunderschönes Wetter hier draussen auf dem Südpazifik. Die Nacht war  sehr dunkel wegen des noch jungen Mondes und vorübergehend etwas windiger (bis 20 Knoten), aber wir haben alles so gelassen wie es war (gereffte Fock) und wieder ein Etmal von 107 Meilen gesegelt. Seit heute Mittag bläst der Wind mit nur 12 bis 15 Knoten. Wir haben 2 Vorsegel als Schmetterling gehisst und sind wieder mit 2 Ruderblättern unterwegs.

Allerdings nicht mit dem neuen Ersatzruderblatt, sondern die Männer haben das gebrochene Blatt so frisiert, dass es zwar 25 cm kürzer ist als das Original, aber wieder die Funktion übernehmen kann. Zumindest für die nächsten Tage als Notlösung. Dass wir da jetzt erst drauf kamen…?! Es ist dem Umstand geschuldet, dass wir doch zu wenig Epoxydharzkleber und gutes Glasgewebe an Bord haben, um das neue Ruderblatt qualitativ hochwertig fertig zu stellen. Wie gut, dass wir das abgebrochene Blatt nicht einfach weg geworfen hatten.

Montage bei „voller“ Fahrt, denn sonst hätten die Wellen das Heck viel stärker überschwemmt: Marius lag neben Daniel bäuchlings ganz hinten auf dem Rumpf und hat das Blatt und den Bolzen in Position gebracht. Er musste nicht ins Wasser, und wenn doch, hätte er seine Harpune mitgenommen. (Er kann es kaum erwarten.) Daniel bediente die Leinen.

Die Ruderanlage der Beluga hat eben ihre Vorteile. Dadurch, dass man die Ruderblätter hoch klappen kann, kann man nicht nur mit dem Schiff beachen oder trocken fallen. Wir konnten das Ersatzblatt in hochgeklappter Position montieren und dann bei voller Fahrt herunterschwenken und fest ziehen. Das würde sich bei keinem anderen mir bekannten Boot so machen lassen. Danach gleich die Schleppleinen eingeholt und noch vor dem Mittagessen das zweite Vorsegel gesetzt. Jetzt segelt sie wieder etwas schneller, was u.a. den Vorteil hat, das die Wellen nicht mehr so schnell unter uns durch rollen und das Schiff weniger schaukelt.

Ich glaube wir haben noch nie so ambitioniert das Schiff geputzt, wie nach dieser Baustelle. Zu viert mit Pütz und Schlauch von der Decke bis zum Boden. Überall im Cockpit und auf dem Achterdeck waren Klebereste, Glasgewebe und Holzspähne (vom Wind in alle Ecken verbracht). Es juckt und ist echt unangenehm. Aber vorbei!

Marius hat dann meditativ-feierlich seine Angel ausgebracht, welche inzwischen bestimmt eine Woche nicht mehr im Einsatz war. Petri Heil!

Viele Grüße von uns allen, Carola

gesegelte Meilen 2135; miles to go ca. 889 nach Fatu Hiva, Marquesas.

6. Juni 2019 Position um 17 Uhr: 11° 45′ S  und 124°05′ W SOG 5-6 kts COG 275°

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