Landfall Marquesas

13. Juni

Wir sind angekommen und es geht uns gut! Tattaaa!
Um nicht bei Dunkelheit in eine unbekannte Bucht einzulaufen, haben wir gestern Abend alle Segel weg gepackt und uns treiben lassen. Das waren immer noch 3 Knoten Fahrt und als Daniel mich heute früh geweckt hat, waren wir noch 1,3 sm vom südlichen Ende der Insel Fatu Hiva entfernt. Daniel hatte sogar ohne Segel das Schiff steuern können und dadurch diese Punktlandung ermöglicht. Wir konnten den Sonnenaufgang gemeinsam geniessen und kamen recht schnell hinter der Insel in beruhigteres Wasser.
Es riecht hier sehr gut, ich fand „wie parfumiert“. Fritz sagte: „ wie Lasagne und Schnitzel auf einmal“, also sehr gut, da es sich um seine Leibgerichte handelt. Es sind die Blüten, mega viele Pampelmousen und andere Zitrusfrüchte, die diesen Duft erzeugen.
Es hat ständig geregnet, vor allem beim ankern so heftig, dass ich nicht gut sehen konnte und wir waren mehrfach völlig durchgeweicht. Die Motoren sind sofort angesprungen und das 2. Ankermanöver haben wir gelten lassen.
Marius hat als erstes den Anker und die Funktionstüchtigkeit der neuen Harpune getestet. Der Abzug geht zu schwer, aber sonst ist er ganz zufrieden. Es gab dann auch gleich einen frischen Fisch auf den Grill zum Mittagessen, Daniel und ich waren auf Landgang. Es ist etwas komisch festen Boden unter den Füssen zu haben, das viele Grün und die bunten Blumen wunderschön. Die jungen Männer haben mit dem SUB und Schnorchelequipment die Bucht erforscht. Sie sind noch unterwegs und besuchen gerade das französische Nachbarboot hinter uns.
Die 1.Bucht im Süden haben wir ausgelassen und liegen jetzt mit 8 anderen Schiffen etwas weiter nördlich vor Anker. In Hanavave – der Baie des Vierges (Bucht der Jungfrauen). Die Landschaftskulisse ist beeindruckend und angeblich auf Segelmagazinen sehr häufig zu finden.
Wir haben kein Internet und eine eher miserable Ausbeute unserer Photovoltaik und Windgeneratoren. Da wir den Generator nicht ständig hören wollen, haben wir uns für Sparsamkeit entschieden. Daher ist dies (bis wieder ordentlich die Sonne scheint) unser letzter Tagesbericht. Die Übertragung per Kurzwellenfunk verbraucht viel Strom und es gibt hier kein Internet.
Wir werden ein paar Tage hier verweilen, ankommen, entspannen, zum Wasserfall und vielleicht ins andere Dorf auf der Insel wandern, aber auch die dringendsten Dinge an Bord reparieren. Eine fehlende Schraube ist eigentlich keine große Sache, aber wenn man dafür erst mal in den Masttop muss, vielleicht doch etwas aufwändiger. Morgen geht es los. Heute zum Sonnenuntergang gehen wir erst einmal ins Dorf.
Alle 4 Jahre gibt es auf den Marquesas Inseln ein nicht touristisches Kunst Festival, das „Matava’a“. Es wird zur Erinnerung und Revitalisierung der Kultur der Vorfahren und zur Weitergabe der Bräuche und Fähigkeiten an die Kinder und künftigen Generationen zelebriert. Alle 6 bewohnten Inseln senden Delegationen ihrer besten Tänzer und Trommler zum Fest. Die Einheimischen üben bereits jetzt, 6 Monate vor dem diesjährigen Event im Dezember auf Ua Pou, ihre Gesänge, Tänze und Rythmen. So auch heute Abend. Das schauen und hören wir uns doch gleich mal an.

Viele liebe Grüße von uns allen.
Wir freuen uns über E-Mails an info(at)sy-beluga.net
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