3. Juni – 12. Tag auf See

Hallo,

gestern, am Sonntag, hatten wir zum ersten Mal auf dieser Etappe für einige Stunden den Parasailor oben. Das sieht wunderschön aus! Der Wind weht gleich bleibend mit 15 bis 20 Knoten. Marius hat den 3 cm langen Riss an der STB Ruderaufhängung geschweisst. Daniel hat gut assistiert und das Schweissgerät immer ein und aus geschaltet und den Schweissstrom reguliert. Fritz und ich mussten auf den Bug, damit die Beluga hinten ein paar cm höher aus dem Wasser kam. Haha. Das alles hat mit Beidrehen gut geklappt, ohne Kolateralschaden zu verursachen. Mr. Elektrikman – hat immer mal eine gefackelt bekommen, wie er lachend erzählte. „Affengeil“ so Marius Kommentar.

Fritz kann ich loben. Er hat zum ersten Mal ganz von sich aus zu einem Buch gegriffen und gelesen, ausserdem abgespühlt, was bei seiner Körpergröße nicht so ganz einfach ist. Willkommen im Team!

Die zwei zu vermeldenden Etmale sind 151 und 144 Meilen. Nachts sind wir wieder unter kleiner Fock gesegelt, heute früh haben wir eine 2. Fock gehisst: „Schmetterling“ vor dem Wind. Leider haben wir vergessen wenigstens 1 Steckschwert hinunter ins Wasser zu lassen, damit der Autopilot es leichter hat. Um 12:30 Uhr ist uns heute das STB Ruderblatt (das Holz!) gebrochen. Richtig ab. Es war kein Laut zu hören, aber ich war gerade mit Yogaübungen, Blick nach Achtern beschäftigt und habe es sofort gesehen. Oh, so ein Mist. Dieses Mal waren letzte Nacht die Wellen, und damit die Belastung durch das schnelle Tempo sehr hoch, aber es ist nicht auszuschließen, dass es sich um einen Bedienungsfehler handelt, da das Steckschwert nicht unten war.

Wirklich schlimm ist es nicht. Ich will es mal so formulieren: wir segeln jetzt eben gemütlich mit 4 Knoten und nur einem Ruder in Richtung Marquesas – zur nächst gelegenen Insel. Andere Schiffe haben nur ein Ruder und kommen auch zurecht.

Es hat sich dann auch sogleich jemand über eine herausfordernde handwerkliche Zusatztätigkeit gefreut!

Während ich also mit Fritz Schule machte und Schokopudding mit gerösteten Mandeln kochte, haben die Männer die Werkstatt eingerichtet. Daniel hatte bereits in der Karibik ein Ersatzruderblatt aus Holz vorbereitet. Marius hat dieses mit dem Elektrohobel heute nochmals optimiert und dann haben die beiden begonnen es zu laminieren. Es wird also in absehbarer Zeit wieder 2 Ruderblätter an der Beluga geben.

Mit kleinen Verlusten muss man immer rechnen. Heute war so ein Tag, obwohl traumhaft schön, ging so einiges daneben. Das vergessene Steckschwert, und ich habe den Eingangsteppich ausschlagen wollen. Dabei ist er mir ins Wasser gefallen, weil ich ihn wohl nicht fest genug gehalten hatte. Das ist uns auch mal mit einer Pfanne passiert. Die war einfach weg und nur der Griff noch in der Hand. Auf dem Fahrrad wheely machen wollen und den Lenker nicht fest genug halten tut allerdings mehr weh 😉

Heute Abend sind wesentlich weniger Wolken am Himmel als gestern. Der Wetterbericht für die kommenden vier Tage ist bereits da. Die Sonne ist gerade unter gegangen und jetzt muss ich funken. Bis Morgen! Viele Grüße, Carola & Crew

Gesegelte Meilen 1820; miles to go ca. 1190 zu den Marquesas.

Juni 2019 Position um 18 Uhr: 12°22′ S und 118°43′ W SOG 4 kts COG 275°

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