Bequia – bei den Walfängern

Zum ersten Mal hatte ich als Rudergängerin ein echt schwieriges Anlegemanöver mit viel Wind an die Mooring in Admiralty Bay auf Bequia und Daniel musste das “Rückwärtsmanöver” übernehmen. Anschliessend wurde es dunkel, recht schlagartig wie immer hier in der Karibik.  Wir hatten für diese Insel 2 Tage eingeplant und zogen am nächsten Tag gleich los, um  eine Inselerkundung zu machen.

Pickup Inseltour

Pickup Inseltour

Der Taxifahrer war sehr nett und hat uns einiges über die Insel erzählt. Die Einheimischen haben aus traditionellen Gründen eine “Sondererlaubnis” pro Jahr vier Wale zu fangen und zu erlegen. Mit den alten Holzbooten, versteht sich. Auch unser Taxifahrer stammt aus einer der Walfänger Familien, und just zu unserem Aufenthalt auf der Insel war ein Wal erlegt worden. Der arme. Aber was sollten wir tun? Wir waren natürlich neugierig. Normalerweise gehört das Fleisch des erlegten Tieres den Familien, welche den Wal gefangen und auf eine kleine vorgelagerte Insel in der Friedship Bay gebracht haben. Das Fleisch wird weder verkauft noch in Restaurants angeboten und gilt als Delikatesse. In diesem Fall hat das Fleisch aber Beine bekommen. In der Nacht hatten sich unbefugte Leute etwas vom Wal abgeschnitten. Wir haben es während unserer Taxitour sehr oft gesehen und gerochen, wie die Menschen mit der Zubereitung und Verteilung beschäftigt waren.

Als wir am Abend durch Port Elizabeth bummelten, winkte ein Rastaman Luis in seinen Garten. Dort bekamen wir dann tatsächlich etwas von dem Walfleisch angeboten inklusive frisch geernteter Kräuter und Kochanleitung. Es war sehr nett. Ich habe dann die Verantwortung für diese nicht ganz verständliche Zubereitung übernommen und mir schmeckte dieauch bei Japanern beliebte rohe “Sushi”-Variante am besten. Man muss zuserst das Fett – den sog. blubber – auslassen. Darin wir dann das gewürtze Fleisch gegart. Es erinnert an Rinderfilet und war lecker. Aber für uns soll kein Wal sterben.

Bei der Abreise von Bequia sind wir südlich herum gesegelt um einen Kurzstop zum Schnorcheln auf Petit Nevis einzulegen. Daniel, Fritz und ich sind zu dritt ins Wasser und haben wieder einmal sehr viele bunte Fische sehen können. Fritz schwimmt inzwischen sehr gut und hält sich zur Not an der Hand oder an den Schultern eines Erwachsenen fest.

Spannend wurde es nach diesem kurzen Tauchgang. Wir wollten unter Motor zwischen Petit Nevis und Isla a Quatre hindurch. Wir haben es gegen Wind und Welle gerade so geschafft. Ich dachte schon, es wird nichts und hätte fast den Rückwärtsgang eingelegt. Auf der einen Seite gibt es die “easy passage” und auf  der anderen Seite der Insel  die „difficult passage“. Ich dachte, wir wären in der “easy” – was sich später als Irrtum heraus stellte – aber da waren wir bereits durch und alles war gut gegangen. Weiter ging es dann Richtung St. Vincent und die Jungs freuten sich bereits auf die Vulkanwanderung.

This entry was posted in Karibik 2017. Bookmark the permalink.